Kastanienallee: Holzabfall muß entsorgt werden

Freie Wählergemeinschaft warnt vor Schadensersatzforderungen an die Stadt Kierspe
Bakterium Pseudomonas

Bakterium Pseudomonas

Nachdem am 02.12.2013 begonnen wurde, die Kastanienallee an der Isenburg zu fällen, hat sich unser Mitglied im Umwelt- und Bauausschuß, Peter Christian Schröder, nachgefragt, was mit dem dort anfallenden Holzabfall passieren würde. Er erhielt daraufhin von der ausführenden Firma die Auskunft, dies würde als Brennholz verkauft.

Bei nachfolgenden Recherchen über Kastanien und auch den Krankheitserreger Pseudomonas syringae kam dann heraus, daß diese „Entsorgung“ problembehaftet sein dürfte und möglicherweise sogar Schadensersatzforderungen an die Stadt Kierspe nach sich ziehen könnte.

So ist beispielsweise in der Diagnosedatenbank für Gehölze des Zentrums für Forschung und Weiterbildung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zum Pseudomonas-Kastaniensterben zu lesen:

„Vorbeugung und Bekämpfung:

Nach dem Schnitt infizierter Äste Messer desinfizieren, betroffenes Material verbrennen (Kompostierung nur bei gesicherter 60°C-Temperatur), keine Nutzung des Holzes im ge-schredderten Zustand als Mulch, sofern Holzabtransport erforderlich (gerodete Bäume o.ä.) geschlossene Behälter bzw. Fahrzeugabdeckungen nutzen, (…)“

Beim NABU Naturschutzbund Recklinghausen e.V. steht:

„Nach dem Arbeitseinsatz müssen alle Werkzeuge (Sägeblätter usw.) die mit dem befal-lenden Rosskastanienholz in Berührung gekommen waren, desinfiziert werden, um ande-re Rosskastanien nicht zu infizieren. Das Schnittgut wird von der Müllabfuhr in geschlos-sene Behältnisse verfrachtet, dem normalen Hausmüll zugeladen und nach Essen zur Müllverbrennung verbracht. Wichtig ist auch, dass befallenes Rosskastanienholz nicht als Kaminholz an Privathaushalte abgegeben werden sollte, um die weitere Verbreitung des Erregers zu vermeiden. (…) Sollte eine Rodung von Nöten sein, ist ein Erdaushub der Pflanzgrube notwendig mit gleichzeitiger Entsorgung des Altsubstrates (…)“

Nach Gesprächen sowohl mit dem zuständigen Ordnungsamtsleiter der Stadt Kierspe, als auch mit der Unteren Naturschutzbehörde, wurde Herrn Schröder die Zusage gegeben, den Sachverhalt nocheinmal zu prüfen.

Kastanienallee an der Isenburg 2011

Kastanienallee an der Isenburg 2011

Die Fachleute sind sich anscheinend einig, daß das Bakterium Pseudomonas syringae noch recht neu ist und ein noch nicht näher absehbares Schadpotenzial besitzt. Ebenfalls einig ist man sich darin, daß Details zur möglichen Infektion der Bäume bisher nicht bekannt sind.

Das läßt für uns nur die Schlußfolgerung zu, daß sowohl das Stammholz als auch das geschredderte Schnittgut nicht zum Weiterverkauf geeignet sind und entsorgt werden müssen. Da wir in Kierspe noch eine Kastanienallee (Felderhof) haben und auch viele Kastanien in Privatgärten stehen, sollte eine Infektion dieser Bäume auf jeden Fall vermieden werden. Die Gefahr der Ansteckung potenziert sich natürlich, wenn man infiziertes Material an Privat abgibt. Dies könnte – wie bereits oben erwähnt – möglicherweise sogar Schadensersatzforderungen an die Stadt nach sich ziehen, weil diese für eine ordnungsgemäße Entsorgung zuständig ist.

Mit Schreiben vom 05.12.2013 hat Herr Schröder dann Bürgermeister Frank Emde gebeten,  umgehend Maßnahmen zu treffen, um die Verbreitung von möglicherweise mit Pseudomonas syringae infiziertem Kastanienholz zu verhindern und darüber dem Umwelt- und Bauausschuß zeitnah zu berichten.

 


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