Jörg Hentschel: Medizinisches Versorgungszentrum jetzt!

FWG: Katastrophale hausärztliche Versorgung in Kierspe! Schnelles Handeln erforderlich.
Kierspe

© Alexandra H. / pixelio.de

Die hausärztliche Versorgung in Kierspe hat mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem die Stadt nicht mehr nur zugucken kann, sondern handeln muß: Nachdem die Praxis Dr. Tan Ende 2019 geschlossen wurde, gibt es in Kierspe lt. Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) noch vier hausärztliche Praxen. Eine davon wird voraussichtlich Mitte 2020 geschlossen, sodaß wir dann sogar nur noch drei haben.

Insbesondere nach der Schließung o.g. Praxis hatten viele – nicht nur ältere – Patienten erhebliche Schwierigkeiten, einen neuen Hausarzt zu finden, da alle anderen Hausärzte in Kierspe chronisch überlastet sind.

Kierspe

Jörg Hentschel, Vera Maiwurm und Peter Christian Schröder sehen große Problem bei der hausärztlichen Versorgung in Kierspe

Bild: Johannes Becker

Jörg Hentschel: „Es muß was getan werden!“

Unser Bürgermeister-Kandidat Jörg Hentschel stellt dazu fest: „Die KVWL ist anscheinend nicht willens oder in der Lage, die Misere zu beheben oder daran mitzuarbeiten. Aber die Stadt Neuenrade macht es uns gerade vor, wie das funktionieren kann. Die Tatsache, daß bereits Gespräche laufen zwischen den Bürgermeistern von Halver und Kierspe und einem möglichen Betreiber, ist zwar schön, aber angesichts der Not in Kierspe muß jetzt etwas auf den Weg gebracht werden, denn bis zur Umsetzung dauert es ja bekanntermaßen auch immer noch.“

Wir sind der Meinung, daß es notwendig ist, hier in Kierspe mindestens zwei zusätzliche Hausärzte (Fachärzte für Allgemeinmedizin; notwendig für ein MVZ) zu installieren. Nach oben bestehen natürlich keine Grenzen, d.h. es ist jederzeit erweiterbar, auch um andere Fachärzte, wie Augenarzt, Internist, Ohrenarzt etc.

Deshalb haben wir den Antrag an den Rat der Stadt Kierspe gestellt, daß die Verwaltung umgehend die Gründung eines kommunalen Medizinischen Versorgungszentrums in Kierspe prüfen soll. Insbesondere sind von ihr die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu untersuchen.

Kierspe

© Tim Reckmann / pixelio.de

MVZ für Halver und Kierspe nicht zielführend

Seit geraumer Zeit gibt es Gespräche zwischen den Bürgermeistern von Halver und Kierspe und einem potentiellen Betreiber eines MVZ, der auf diesem Gebiet nachgewiesenermaßen viel Erfahrung hat. Allerdings ist die Zielrichtung wohl, daß man ein gemeinsames MVZ für Halver und Kierspe plant. Aus unserer Sicht ist das aber nicht zielführend, denn Halver hat mit 9 Hausärzten nahezu „Vollbeschäftigung“, ähnlich wie Meinerzhagen (11 Hausärzte). Kierspe liegt mit 4, bzw. 3 Hausärzten (ab Mitte 2020) weit abgeschlagen zurück.

Positiv immerhin ist festzustellen, daß gerade eine Arztpraxis an der Heerstraße gebaut wird. Wann diese in Betrieb gehen wird, ist jedoch fraglich. Und in Rönsahl gibt es seit Ende Februar eine Zweigstelle einer Marienheider hausärztlichen Gemeinschaftspraxis, allerdings mit deutlich verminderten Öffnungszeiten.

Hausärztliche Versorgung deutschlandweit

Vom Bundesministerium für Gesundheit gibt es seit 2012 eine vorgegebene Verhältniszahl von Einwohnern und Ärzten. Diese Verhältniszahl stammt jedoch aus den 1990er Jahren und wurde seitdem eingefroren. Ihnen zufolge gilt eine Region beispielsweise mit Hausärzten zu 100 Prozent als versorgt, wenn die 1990 definierte Verhältniszahl von einem Hausarzt pro 1671 Einwohner erfüllt ist. Die veränderte Altersstruktur und die Zunahme chronischer Erkrankungen, die den medizinischen Bedarf seit dieser Zeit maßgeblich mitbestimmen, werden dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Geht man von der Kiersper Bevölkerung (16000) aus, kümmern sich im dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt 10,88 Hausärzte um 16000 Einwohner, ähnlich wie in Bayern oder in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin. In Nordrhein-Westfalen stehen dagegen nur 9,6 Hausärzte pro 16000 Einwohner zur Verfügung, was etwa dem Bundesdurchschnitt entspricht. Ba-den-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland wiederum liegen leicht darüber. Das zeigt eine Karte der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Im Märkischen Kreis stehen sogar nur 9,18 Hausärzte pro 16000 Einwohner zur Verfügung. Kierspe deckt mit 4,0 Hausärzten pro 16000 Einwohner nicht mal die Hälfte ab, ab Mitte 2020 sogar nicht mal ein Drittel!


Weitere Informationen

Fraktionsantrag „Gründung eines Medizinisches Gesundheitszentrum (MVZ) prüfen“ (16.01.2020)


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