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- Veröffentlicht am Dienstag, 05.04.2016
Neues Feuerwehrgerätehaus läßt auf sich warten.
FWG stellt große Anfrage im Hauptausschuß am 05.04.2016
Daß bei der Feuerwehr in Kierspe nicht alles zum Besten steht, dürfte mittlerweile bekannt sein. Nicht die Rede ist hier vom Engagement und der Motivation der Feuerwehrangehörigen. Die ist nach wie vor vorbildlich und wir können uns dankbar schätzen, eine solche Truppe „unser Eigen“ nennen zu dürfen.
Alte Gerätehäuser entsprechen nicht mehr den Anforderungen
Was nicht zum Besten steht sind vor allem die Gerätehäuser Wehestraße, Stadtmitte, Rönsahl und Vollme. Sie sind z.T. veraltet, zu klein, ohne getrennte Umkleiden und einige sogar ohne getrennte sanitäre Anlagen. Seitdem die Feuerwehr auch immer mehr Frauen aufnimmt, muß dem eigentlich Rechnung getragen werden. Seit mittlerweile sieben Jahren ist dieser aus unserer Sicht erhebliche Mangel im Brandschutzbedarfsplan dokumentiert. Getan hat sich nichts! Wir fragen uns, warum? Auch von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Kierspe ist zu diesem Mangel bisher keine Aussage gekommen.
Im Gerätehaus Stadtmitte besteht noch ein zusätzliches Problem: Die Deckentraglast ist für die vorhandenen Fahrzeuge zu niedrig, sprich: die Fahrzeuge sind eigentlich zu schwer, um im Gerätehaus zu stehen. Auch das ist seit sieben Jahren im Brandschutzbedarfsplan dokumentiert. Auch hier wurde bislang nichts getan.
Das Gerätehaus Vollme hat eine acht Meter lange Garage. Das Fahrzeug in der Garage mißt knapp acht Meter. Um ins Führerhaus zu gelangen, muß also erst das Garagentor geöffnet werden. Auch dieser Mangel ist seit langem bekannt. Und der Neubau der Garage liegt noch nicht sehr lange zurück. Man hätte dort die Möglichkeit gehabt, breiter und länger zu bauen (die Mehrkosten wären marginal gewesen). Doch trotz mehrfacher Hinweise auch von Ratsmitgliedern wurde dies – wohl aus Einsparungsgründen – vorsichtshalber nicht gemacht. Unverständlich!
Neues Feuerwehrgerätehaus läßt auf sich warten
Bereits am 03.02.2015, also vor über einem Jahr, hat der Rat beschlossen, ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem städtischen Grundstück Dr.-Hans-Wernscheid-Straße zu errichten und die Löschzüge Wehestraße und Stadtmitte zusammenzulegen. Doch bisher liegt dem Rat der Stadt Kierspe diesbezüglich keine Planung vor.
Das wundert uns umso mehr, weil die vorhandenen Gerätehäuser Wehestraße und Stadtmitte den Anforderungen schon lange nicht mehr genügen. Warum also läßt sich die Verwaltung soviel Zeit mit der Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses?
Keine Fahrzeugbeschaffungen in 2015
Ein anderes Thema ist die Investitionsplanung für die Feuerwehr. Laut Brandschutzbedarfsplan sollten in 2015 vier neue Fahrzeuge für insgesamt 830.000 Euro angeschafft werden. Realisiert worden ist kein einziger Kauf! Auch hier stellt sich die Frage: Warum? Wofür machen wir einen Brandschutzbedarfsplan (beschlossen vom Rat am 24.06.2015), wenn man sich anschließend nicht daran hält? Geschweige denn, daß der Rat darüber informiert wurde!
Wehrleiter zu 100% für Feuerwehrangelegenheiten
Der Wehrleiter der Stadt Kierspe, Herr Georg Würth, ist Angestellter der Stadt Kierspe und zu 30% mit Feuerwehraufgaben betraut. Das Engagement und die Vernetzung von Herrn Würth gerade auch überörtlich auf Landesebene ist allerdings so groß, daß sich aus unserer Sicht sehr wohl die Frage stellt, ob es nicht für Kierspe sowohl finanziell als auch imagemäßig von Vorteil wäre, dies zu nutzen und ihn anstelle von 30% mit 100% Feuerwehraufgaben zu betrauen, wie das beispielsweise sowohl Meinerzhagen als auch Werdohl mit ihren Wehrleitern machen. Für den Bürgermeister allerdings war es damals schon ein Problem, Herrn Würth überhaupt anzustellen. Nur durch energische Forderungen der Politik wurde dies dann trotzdem gemacht. Es wäre interessant, zu wissen, was die Verwaltung dazu sagt.
Anfrage im Hauptausschuß
Unsere Fraktion hatte für die heutige Sitzung des Hauptausschusses die Aufnahme des Tagesordnungspunktes „Feuerwehr“ vorgeschlagen. Nach der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Kierspe ist dies nicht nur möglich, sondern es muß dann auch auf die Tagesordnung. Für den Bürgermeister paßte dieses Thema aber nicht in den Hauptausschuß. Also versuchte er mit pseudo-juristischen Winkelzügen, dies zu verhindern. Trotzdem hat unser Mitglied im Hauptausschuß, Peter Christian Schröder, der Verwaltungen einen ausführlichen Fragenkatalog vorgelegt (s.u.) und eine schriftliche Beantwortung gefordert.
Zum guten Schluß bleibt aber noch ein Punkt: Als der Brandschutzbedarfsplan letztes Jahr auf der Tagesordnung des Rates stand, haben wir nicht so genau hingesehen, wie es eigentlich nötig gewesen wäre. Viele Probleme, die wir hier und heute ansprechen, hätten damals schon angesprochen werden müssen. Vielleicht wären wir dann jetzt schon weiter. Auch wir sind nicht unfehlbar und haben zudem leider nicht so viel Personal, daß wir uns immer im Detail kümmern können. Das tut uns für die Feuerwehr leid!
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