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- Veröffentlicht am Mittwoch, 03.04.2013
Barrierefreiheit in Kierspe: Wir sind gespannt …
Freie Wählergemeinschaft fordert Konzept für barrierefreies Kierspe
Das kaputte Kopfsteinpflaster am Springer Weg/Rathaus stellt für Rollatoren und Rollstühle ein hohes Risiko dar.
Daß der Bedarf an barrierefreien Wohnungen in Kierspe steigt, ist angesichts des demographischen Wandels nur natürlich. Aber das ist auch nur die eine Seite der Medaille.
Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte ungehindert – d.h. unabhängig von einer eventuell vorhandenen Behinderung – alle öffentlichen Straßen, Plätze und Gebäude unserer Stadt nutzen können. Das ist nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern auch eine unerläßliche Voraussetzung, um überhaupt mobil zu sein und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Leider gibt es diese Barrierefreiheit in Kierspe so gut wie nirgends.
Gerade in dem neu entstehenden Seniorenzentrum Haunerbusch/Montigny-Allee mit zwei Seniorenheimen, seniorengerechten Wohnungen plus angrenzender idealer Infrastruktur ist es notwendig, Barrierefreiheit so weit es geht herzustellen. In dem neu erschlossenen Baugebiet Östlich Rathaus ist das (noch) einfach, denn der Endausbau steht dort noch bevor.
Nur als Athlet zu bewältigen: Die Rampe vor dem Rathaus kann mit einem Rollstuhl nicht aus eigener Kraft befahren werden. Hilfe aus dem Rathaus muß angefordert werden.
Wir haben dies in der Vergangenheit bereits mehrfach angemahnt und auch ein Konzept für barrierefreies Bauen in Kierspe gefordert, wie dies in anderen Städten schon längst üblich ist und umgesetzt wird. Natürlich wurde dies vor zwei Jahren abgelehnt.
Daß dies jedoch dringend notwendig ist, weiß jeder, der schon einmal mit Rollstuhl oder Rollator am Haunerbusch oder im Rathausumfeld unterwegs war. Die Bürgersteige und der Springer Weg sind mit Steinen gepflastert, die alles andere als barrierefrei sind: nach spätestens 15 Minuten im Rollstuhl tut einem fürchterlich der Hintern weh (selbst ausprobiert!) und mit dem Rollator stellen die großen und gezackten Fugen eine fürchterliche Belastung für Handgelenk und Arme dar.
Dazu kommen noch die Bordsteinkanten, die man ohne Hilfe nicht bewältigen kann (auch die abgeflachten nicht!) und das vor dem Rathaus verlegte Kopfsteinpflaster, das mittlerweile so große Lücken aufweist, daß es sowohl für Rollatoren als auch für Rollstühle ein hohes Risiko darstellt.
Bordsteinkanten sind für Rollstühle und Rollatoren ein schwieriges Hindernis. Nullabsenkungen sind die einzige Lösung. Auch das Pflaster muß durch eine barrierefreie Deckschicht ersetzt werden.
Kierspe wird immer älter. Dafür werden immer mehr seniorengerechte Wohnungen gebaut. Aber damit ist es nicht getan! Wir benötigen auch die entsprechenden Um- und Ausbauten der Verkehrs- und Gehwege! Dies wird sicherlich nicht von heute auf morgen zu schaffen sein, aber wenn wir wollen, daß behinderte Menschen, Familien mit kleinen Kindern oder Personen, die nur vorübergehend gesundheitlich eingeschränkt sind, mobil bleiben und sich möglichst selbständig im Verkehr bewegen können, benötigen wir dafür ein Konzept, was, wann, wo, wie um- bzw. ausgebaut wird.
Wir werden dieses Thema auch weiterhin genau im Auge behalten und zu gegebener Zeit einen neuen Versuch starten, damit das Konzept „Barrierefreies Kierspe“ endlich kommt und umgesetzt wird!