Alternativtrassen zur Nordumgehung prüfen!

Wohnwert geht vor Verkehrswert. Rat soll Verwaltung mit Machbarkeitsstudie beauftragen.

Auf der öffentlichen Mitgliederversammlung der Wählergemeinschaft Pro Kierspe am 24.06.2009 im Rathaus stellten Peter Christian Schröder und Martin Schlüchting zwei Alternativtrassen zur Nordumgehung vor.

Kierspe braucht eine Umgehungsstraße. Wir wollen eine, die wirklich entlastet.

Kierspe braucht eine Umgehungsstraße. Wir wollen eine, die wirklich entlastet.

Pro Kierspe will dabei die Kölner- und Friedrich-Ebert-Straße entlasten und Bordinghausen, Thingslindestraße und Fliederstraße gar nicht erst belasten. Nach dem Grundsatz "Wohnwert geht vor Verkehrswert" sind wir der Meinung, es kann nicht sein, daß man starke Verkehre von einer Haustür wegnimmt und vor eine andere Haustür legt.

Entgegen den Äußerungen aus dem Rathaus sind wir der Ansicht, daß Alternativen zur bisher von der Verwaltung vorgelegten Trassierung einer sog. nördlichen Entlastungsstraße grundsätzlich möglich sind! Sie verlangen z.T. jedoch einen höheren planerischen Aufwand, wären aber mit ungleich höherem Nutzen für die Stadt und ihre Bürger verbunden (siedlungsferne Lage, Verbesserung der Netzwirkung usw.).

Fakt ist, daß es eine umfassende Lösung des Kiersper Verkehrsproblems nicht gibt. Dafür gibt es inzwischen zu viele stadtentwicklungspolitische Fehlentscheidungen, von denen die weitreichendste die ausschließlich monozentrale Ausrichtung des Stadtraumes auf den Versorgungs- und Einzelhandelsbereich Wildenkuhlen ist.

Diese Ausrichtung zementiert auf viele Jahre hinaus eine verkehrsbedingte Grundbelastung der Anwohner von Kölner- und Friedrich-Ebert-Straße durch die Ziel- und Lieferverkehre für die Handelsnutzungen, die natürlich auch notwendig sind, denn ohne die optimale Erreichbarkeit des Bereiches Wildenkuhlen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) wäre die Funktionalität und Marktfähigkeit der dortigen Immobilien nicht mehr gegeben.

Eine wirkliche Entflechtungswirkung für den "Binnenverkehr" innerhalb des Siedlungsschwerpunktes Kierspe kann es durch eine ortsnahe Entlastungsstraße nicht mehr geben, weil die Stadtentwicklung dem Primat der Zentralisierung und nicht der Ausbildung einer nachhaltigeren "Mehrkerne-Struktur" gefolgt ist.

Aus diesem Grund kann es nur noch "Entspannungslösungen" für das hausgemachte Verkehrsproblem geben, die nur noch daran gemessen werden können, inwieweit sie den überregionalen Güter-/Frachtverkehr um den Stadtraum Kierspe "herumführen" und zugleich die Andienungsverkehre für die gewerblichen Nutzungen im Gewerbe- und Einzelhandelsgebiet Wildenkuhlen "kanalisieren und steuern".

Alternativen

Für die "Entspannungslösungen" gibt es im Grundsatz zwei Varianten[1]:

Nordtangente

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Die Nordtangente
  • Verbindet die L 528 mit der B 54 als eine ortsferne Umgehung. Länge: ca. 3,3 km
  • Minimiert die Belastung der Bewohner im Siedlungsbereich aufgrund der Lage
  • Anspruchsvolle Abstiegsführung zur B 54 (wie bei NU/LA)
  • Steigungsverhältnisse vergleichbar zur NU/LA
  • Entlastungswirkung nur auf der Relation Meinerzhagen – Halver (wie NU/LA)
Westtangente

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Die Westtangente
  • Verbindet die L 528 mit der B 237 und der in Planung befindlichen B 237n. Länge: ca. 3,6 km
  • Vorteil der direkten Anbindung des Gewerbe- und Einzelhandelsgebiet Wildenkuhlen
  • Planerisch anspruchsvoll aufgrund der Führung durch Wasserschutzzone (Abstimmungsbedarf im Planungsverfahren)
  • Langfristig höhere Nutz- und Entlastungswirkung, da die drei Hauptrelationen der Verkehrsführung abgefangen werden:
  • Meinerzhagen – Halver
  • Wipperfürth – Halver/Kierspe
  • Meinerzhagen – Wipperfürth
Anregung

Aufgrund der Diskussion am 24.06.2009 haben wir gem. § 24 (1) GO NW angeregt, daß der Rat der Stadt Kierspe sich in seiner nächsten Sitzung mit folgendem Antrag beschäftigt:

"Die Verwaltung wird beauftragt, als Alternativen zur geplanten Nordumgehung folgende Trassenführungen auf ihre Machbar- und Finanzierbarkeit zu überprüfen:

  • Westlich von Kierspe, beginnend am Brüggenstück an der L 528, endend in Kiersperhagen an der B 237.
  • Nördlich von Kierspe, beginnend am Handweiser an der L 528, endend zwischen Ende Hammerkamp und Beginn des Klärwerks an der B 54.

Die Trassenführungen sollen ortsfern verlaufen, so daß ein möglichst großer Abstand zu einer Wohnbebauung gewahrt bleibt."

Diese Anregung wurde zunächst von 33 Kiersper Bürgerinnen und Bürgern unterschrieben und wird jetzt dem Bürgermeister vorgelegt.

Wenn Sie mitunterzeichnen möchten, können Sie sich die Anregung hier herunterladen. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse unter die Anregung und senden Sie sie uns zu. Schön wäre es, wenn Sie noch weitere Kierspe zur Unterschrift animieren könnten.


Fußnoten

[1] Die vorgestellten Trassen erheben nicht den Anspruch, Endprodukt einer dezidierten ingenieurtechnischen Untersuchung zu sein, sondern verstehen sich lediglich als Diskussionsgrundlage.


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