Die CDU in Kierspe hat den Bus verpaßt!

Freie Wählergemeinschaft: Wir brauchen endlich Konzepte für die Zukunft Kierspes.

Die Rede des Kiersper CDU-Vorsitzenden, Holger Scheel, beim Neujahrsempfang hinterläßt den Eindruck, als ob die CDU in Kierspe den Bus verpaßt hat oder zumindest gar nicht weiß, worüber sie überhaupt redet. Zitat: „Wer Wohnbaugebiete ablehnt, wer Entlastungsstraßen verhindert und wer sich einer vernünftigen Stadtentwicklung entzieht, der nimmt in Kauf, dass Kierspe beim demografischen Wandel verliert.“

Fakt ist aber: Kierspe hat beim demographischen Wandel längst verloren! Laut Gemeindeprüfbericht 2012 ist die Bevölkerung der Stadt Kierspe von 2000 bis 2010 um rund 1.100 Einwohner zurückgegangen (minus 6 Prozent). Sie entwickelt sich weiter abwärts und Kierspe gehört zu den Kommunen, bei denen ein sehr deutlicher Bevölkerungsschwund prognostiziert wird. Hinzu kommt eine anhaltend hohe soziale Belastung.

„Kierspe liegt für Berufspendler von den Ballungsgebieten (Ruhrgebiet, Köln) recht weit entfernt und die örtlichen Arbeitsplätze reduzieren sich von Jahr zu Jahr. Ein breites Arbeitsplatzangebot oder die kurze Nähe zu einer Großstadt oder einem Oberzentrum wären Argumente, um Neubürger leichter gewinnen zu können. Beide Argumente ziehen aber bislang nicht im Fall der Stadt Kierspe.“ (Gemeindeprüfbericht 2012).

Fazit: Kierspe ist momentan nicht attraktiv genug, um Neubürger anzuziehen. Auch im Baugebiet Östlich Rathaus I ist dies festzustellen: Bis auf wenige Ausnahmen wurde dort ausschließlich von Kierspern gebaut. Das vom Bürgermeister Emde und Schwarz-Rot-Gelb-Grün gesetzte Ziel wurde damit voll verfehlt! Trotzdem prescht jetzt die FDP vor und will „Östlich Rathaus II“ angehen (wohl mit entsprechender Rückendeckung).

Dabei ist auch bei uns damit zu rechnen, daß in den Kiersper Ortschaften immer mehr Gebäude leer stehen werden und es möglicherweise einige Ortschaften irgendwann mangels Einwohner nicht mehr geben wird. Zudem haben wir allein im Stadtgebiet mehr als 200 Baulücken, die bebaut werden könnten. Noch 2004 hat die CDU in ihren Wahlaussagen formuliert: „Die Schaffung neuer Wohnbaugebiete wird mit Umsicht erfolgen und sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Die Schließung von Baulücken wird von uns bevorzugt!“ – sie hat bis heute weder das eine noch das andere getan!

Seit Jahrzehnten bereits werfen wir Geld zum Fenster raus, weil wir keine Konzepte haben, wohin Kierspe sich überhaupt entwickeln soll und kann. Bürgermeister und Mehrheitsfraktionen wurschteln lieber herum und halten verzweifelt Ausschau, wo noch ein Gewerbegebiet entstehen oder wo man noch Wohngebiete plazieren könnte, die man im Zweifel gar nicht braucht. Warum packen wir nicht endlich mal ein wirkliches Stadtentwicklungskonzept an, das seinen Namen auch verdient? Andere Städte wie Altena oder auch Drolshagen haben es uns längst vorgemacht, wie so etwas geht.

Auch in anderen Bereichen haben die Mehrheitsfraktionen ihre Ohren auf Durchzug gestellt: Als wir vor vier Jahren Attraktivitätssteigerung des Freizeitwertes der Stadt und eine touristischen Vermarktung über die Region Volmetal hinaus gefordert haben, wurden wir ausgelacht. Dann kam die Regionale 2013 mit Ideen für eine freizeitorientierte Nutzung des Volmetals und einem Kulturquartier in Kierspe.

Nichtsdestotrotz fordern wir die anderen Fraktionen im Rat auf, sich nicht länger zu verweigern und endlich ein Stadtentwicklungs- und Verkehrkonzept auf den Weg zu bringen und nicht – wie im Falle der Nordumgehung – uralte und längst überholte Planungen umsetzen. Wir brauchen jetzt eine Aufnahme des Ist-Zustandes durch kompetente Fachleute. Diese könnten (wie in Drolshagen) von der Universität Siegen kommen. Danach würde eine Bürgerwerkstatt Sinn machen, die in einem konsensorientierten Verfahren intensiv – gemeinsam mit Fachleuten und Betroffenen vor Ort – Lösungsideen erarbeitet.


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